Bei der mittlerweile 21. Wertholzsubmission in Heiligenkreuz des NÖ Waldverbandes und der LK Niederösterreich im Jänner wurde die bisherige Erfolgsgeschichte mit einem rekordverdächtigen Durchschnittspreis von 650,51 Euro pro Festmeter weitergeschrieben. Vielleicht ein Anreiz für manche Laubholzbesitzer, selbst einmal daran teilzunehmen?
Mehr als 12.000 Euro – diesen Preis erzielte der teuerste Baumstamm bei der diesjährigen Wertholzsubmission. Zugegeben, so viel ist nicht mit jedem x‑beliebigen Stamm zu verdienen, aber gerade für besonders hochwertige Stämme birgt der Absatz über das innovative Versteigerungsformat großes Potenzial. Dass sich eine Teilnahme lohnt, zeigen die Preise auch in den Jahren davor. Gerade bei wertvollem Laubholz ist es entscheidend, Käufer zu finden, die dieses Holz später dem optimalen Verwendungszweck zuführen und daher bereit sind, einen entsprechend hohen Kaufpreis zu zahlen. Die Laubholzsubmission ist somit das perfekte Bindeglied zwischen diesen beiden Interessen.
Wie läuft eigentlich eine Wertholzsubmission ab?
Die angelieferten Stämme werden unter der Bildung von Losen (Einzelstämme oder Sammelmengen) zur Ansicht zentral gelagert. Diese können von den Kaufinteressenten besichtigt werden, bevor sie ein entsprechendes Angebot für jedes Los abgeben können. Am Submissionstag werden alle schriftlichen Angebote unter Aufsicht verlesen und gelistet. Das jeweils höchste Angebot je Los erhält den Zuschlag. Wie die Erfahrung zeigt, erzielt der Waldbesitzer gegenüber einem normalen Holzverkauf im Durchschnitt einen doppelt so hohen Erlös.
So wurden im Jänner in Heiligenkreuz für 1.616 Festmeter Wertholz, das sind 1.843 wertvolle Stämme von 177 Waldbauern und Forstbetrieben, entsprechend den subjektiven Wertvorstellungen der Holzeinkäufer entsprechende Angebote abgegeben. 283 Stämme erzielten einen Festmeterpreis über 1.000 Euro, drei davon sogar einen über 2.000 Euro und zwei davon über 3.000 Euro. Das Höchstgebot gab es für eine Eiche der Bundesforste aus dem Forstrevier Weidlingbach/Revierteil Lebereck im Wienerwald mit 3.392 Euro pro Festmeter. Dieser 7,5 Meter lange Eichenstamm ist etwa 140 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 71 Zentimeter ohne Rinde. Für die insgesamt 2,92 Festmeter ergab das stolze 12.089 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Wie kann man teilnehmen?
Interessenten müssen sich beim örtlichen Forstberater der Bezirksbauernkammer oder in der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer melden. Laut dem LK-Forstexperten Ludwig Köck seien momentan Stiel- und Traubeneiche sowie Schwarz- und Walnuss besonders gefragt. Die Kammerfachleute besichtigen und beraten auch bei Unklarheiten. Geschlägert wird das Wertholz dann nach dem Laubfall von Ende Oktober bis Mitte Dezember.
Der Transport des Holzes zum Submissionsplatz wird gegen einen Unkostenbeitrag ebenfalls von den Beratern organisiert. Auch eine Selbstanlieferung ist möglich. Der Verkäufer kann zudem ein Mindestanbot festlegen, ab dem der Verkauf erst getätigt werden darf.
Anforderungen an die Hölzer
Zugelassen zur Versteigerung sind ausschließlich Trauben- und Stieleiche, Esche, Spitz‑, Berg- und Feldahorn, Speierling, Kirsche, Elsbeere, Schwarz- und Walnuss sowie Birne. Das Holz muss aus Österreich stammen und PEFC-zertifiziert sein. Nicht zugelassen sind Nadelhölzer, Rotbuche, Weißbuche, Birke, Edelkastanie, Linde, Zerreiche, Schwarzerle, Weide, Pappel, Platane, Mehlbeere, Zwetschke und Apfel. Angenommen werden möglichst gerade, astreine Stämme ab 40 Zentimeter Durchmesser ohne Rinde. Auf die Anlieferung schlechterer Qualitäten (B, C) und kleinere Durchmesser sollte verzichtet werden.
Sägerundholz muss auf Blochlängen ausgeformt sein (maximale Länge 6 m und Übermaß). Furnierholz kann von 2,5 Meter aufwärts ausgeformt werden. Generell ist ein Übermaß von mindestens 15 Zentimetern einzuhalten. Bei besonders grobporkigem Holz wird pro 10 Zentimeter Durchmesser ein Rindenabzug von 1 Zentimeter angesetzt. Die endgültige Loszusammenstellung (Einzellos oder Sammellos) erfolgt durch Experten am Submissionsplatz.
Fotos: Georg Pomassl (2), Eva Riegler/ProHektar