Biomasse bleibt für die EU weiterhin eine erneuerbare Energiequelle. Diese Entscheidung wurde Ende März in Brüssel gefällt. Noch im vergangenen Herbst gab es hingegen eine Diskussion darüber, ob das Heizen mit Holz verboten werden soll. Produzenten und Konsumenten stehen vor der Frage: Ist Heizen mit Holz wirklich schädlich?
Das deutsche Umweltbundesamt bemühte sich im vergangenen Herbst, das Heizen mit Holz verbieten zu lassen, da es eine größere Feinstaubbelastung mit sich bringe als alle Pkw und Lkw zusammen, wie es hieß. Die hohen Feinstaubwerte liegen jedoch nicht am Rohstoff Holz, sondern am falschen Umgang mit der Ressource beim Heizen. Werden Brennstoffe mit mangelnder Qualität (wie feuchtes oder verunreinigtes Holz) oder nicht zugelassene Stoffe (Abfall oder lackierte Holzteile) verheizt, entstehen schädliche Emissionen. Besonders viele dieser Emissionen stammen aus privaten Haushalten.
Bei trockenem, naturbelassenem Holz wird nicht mehr CO2 in die Atmosphäre abgegeben als der Baum während seiner Lebenszeit aufgenommen hat. Zudem werden in Österreich jährlich mehr Bäume aufgeforstet als gefällt und junge Bäume speichern auch mehr CO2 als alte. Somit bildet das richtige Heizen mit Holz einen Kreislauf, von dem die Umwelt, die Konsumenten und Produzenten profitieren. Denn gerade in der aktuellen Energiekrise ist das Heizen mit Holz eine unabhängige und kostengünstige Alternative zu Gas und Öl.
„Wir spüren eine Besinnung auf den natürlichen Rohstoff Holz.“ Andreas Meister, Tiroler Ofenholz
Fossile Energieträger zurückdrängen
Dass Biomasse als erneuerbarer Energieträger erhalten bleibt, freut Josef Fuchs, Obmann des Tiroler Waldverbandes. Für die Nutzung des Waldes, die Durchforstung und Aufforstung sei es unerlässlich, die durch die Waldwirtschaft anfallende Biomasse nutzen und verwerten zu können. „Eine Einschränkung in diese Richtung wäre eine große Bedrohung für unsere Forstwirtschaft gewesen. Um den Wald zukunftsfit zu halten und ihn an den Klimawandel anzupassen, müssen wir ihn bewirtschaften. Die Waldbiomasse ist CO2-neutral und mit verstärk-ter Verwendung können wir die fossilen Energieträger zurückdrängen. Außerdem soll auch die Bevölkerung profitieren und sich mit kostengünstiger Wärme aus Biomasse versorgen können.“
Besinnung auf natürlichen Roh- und Brennstoff Holz
Aus der Praxis berichtet der Obmann des Vereins Tiroler Ofenholz, Andreas Meister: Er und andere Waldbauern liefern zurechtgeschnittenes Brennholz bis vor die Haustür zum Kunden. „Wir spüren eine Besinnung auf den natürlichen Rohstoff Holz und Regionalität. Für uns ist es ein sicherer Wirtschaftszweig“, betont Meister.
Die Nachfrage nach regionalem Brennholz war im Winter 2022/23 so groß, dass man das Vielfache hätte verkaufen können. „Wir pflegen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Holz. Brennholz ist das Nebenprodukt einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und kann so gerade den in Tirol klassischen Nebenerwerbsbetrieb wirtschaftlich bereichern.“ Auch er betonte, wie wichtig es sei, richtig zu heizen.
Weitere Infos: www.richtigheizen.at
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