Der Pflanzenschutzwarndienst der Landwirtschaftskammern gibt stichhaltige Hinweise, um die Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln erst gar nicht aufkommen zu lassen. Mittels Prognosemodellen und Monitoring lässt sich online der regional passende Zeitpunkt für die Erstbehandlung berechnen. Zudem können Folgebehandlungen richtig platziert werden.
Die Kraut- und Knollenfäule entsteht durch den Befall der Pflanzen mit dem Pilz Phytophthora infestans. Ein Befall führt durch verringerte Assimilationsfläche und eingeschränktes Knollenwachstum zu massiven Ertragsminderungen. Eine Luftfeuchtigkeit von über 80 % und Temperaturen über 20 °C stellen optimale Bedingungen für den Pilz dar. Auf diesen für den Pilz günstigen Verhältnissen bauen die Vorbeugungs- und Prognosemodelle des Pflanzenschutzwarndienstes auf.
Der Phytophthora-Warndienst zur Erstbehandlung steht etwa ab Mitte April zur Verfügung. Das Modell ist für Schläge ohne Anbauverfrühung und Beregnung einsetzbar und kann im Zeitraum ab der Pflanzung bis sieben Tage nach Auflauf auch besonders hohe Bodenfeuchte berücksichtigen. Ziel ist die Prognose von „früher Stängelphytophthora“. Durch die Eingabe der Sorte und der Sortenanfälligkeit, dem Auflaufdatum, der Anbaudichte und der Bodenfeuchte wird ein detailliertes Ergebnis geliefert. Durch die anschließende Berechnung und Anzeige eines Phytophtora-Index kann man abschätzen, ob der Spritzstart bereits sinnvoll ist.
Im weiteren Vegetationsverlauf bietet das Monitoring auch ein Prognosemodell für Folgebehandlungen. Hier ist der regional ermittelte Infektionsdruck ersichtlich, aus dem sich die passenden Spritzabstände ableiten lassen. Eine saubere und gründliche Arbeitsweise kann den Befall der Kartoffel durch die Kraut- und Knollenfäule erheblich einschränken — der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns spielt dabei eine entscheidende Rolle.
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