Der klassische Herzapfel.

Knackig frische Werbebotschafter

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Die stei­ri­sche Obst­bau­ern­fa­mi­lie Straß­eg­ger zau­bert mit einem Laser Fir­men­lo­gos, Namen und Wün­sche auf Äpfel und ern­tet damit spä­ter saf­ti­ge Vit­amin­spen­der in Herz-Form.

Mit einem Apfel, der einen Namen trägt, hat alles begon­nen. „Das war vor 18 Jah­ren. Ein Braut­paar aus unse­rer Gemein­de gab für uns den Start­schuss“, erzählt Obst­bäue­rin Gabi Straß­eg­ger, auch Direkt­ver­mark­te­r­in in Eggers­dorf bei Graz. „Der Apfel­preis war am Boden. Wir lie­fer­ten unse­re Äpfel damals an Obst­händ­ler, mit Augen­merk auf die rich­ti­ge Grö­ße und Farb­tie­fe – und das in aus­ge­zeich­ne­ter Qua­li­tät. Dann war­te­ten wir ein Jahr lang auf das Geld und beka­men gera­de mal zehn Cent je Kilo­gramm. Zu klei­ne oder zu gro­ße Äpfel wur­den als Pres­s­obst ver­rech­net und wir muss­ten am Ende für unse­re Ware sogar noch dazu­zah­len.“

Laser-Bran­ding auf Äpfeln.

Die Ver­zweif­lung war groß. Was aber tun? Zufäl­lig sahen Gabi Straß­eg­ger und ihr Mann Franz im Fern­se­hen einen Bei­trag über die Tat­too-Ent­fer­nung per Laser. Die Idee war gebo­ren: „Wir könn­ten doch mit einem Laser Logos auf unse­re Äpfel gra­vie­ren!“ Es dau­er­te aber eini­ge Mona­te, bis die Straß­eg­gers einen pas­sen­den Laser-Anbie­ter fan­den. Schon die ers­ten Ver­su­che waren Erfolg ver­spre­chend. Dann stell­te sich das besag­te Braut­paar ein, um die Äpfel als Tisch­kar­ten zu ver­wen­den. „Die Hoch­zeits­gäs­te über­nah­men die­se Idee für ande­re Fami­li­en­fei­ern wie Geburts­tags­fes­te oder Tau­fen“, erin­nert sich Gabi Straß­eg­ger. Die Mund­pro­pa­gan­da war die bes­te Wer­bung. Bald klopf­ten auch die ers­ten kom­mer­zi­el­len Kun­den an. So ein Fir­men­lo­go auf einem knack­fri­schen stei­ri­schen Apfel, das hat was und ist ein unver­wech­sel­ba­res Prä­sent. „Der Apfel ist ein gesun­des, regio­na­les Pro­dukt und kann auch mit der Beschrif­tung völ­lig unbe­denk­lich genos­sen wer­den“, betont die Obst­bäue­rin.

Zehn Sekun­den benö­tigt Sig­rid Straß­eg­ger für das Lasern eines Apfels.
„Der Apfel ist ein gesundes, regionales Produkt und kann auch mit der Beschriftung völlig unbedenklich genossen werden.“ Gabi Straßegger

„Der Laser hellt die Apfel­scha­le berüh­rungs­frei auf, sodass das Logo klar zu erken­nen ist. Das ist das gan­ze Geheim­nis.“ Vor allem auf Mes­sen set­zen Fir­men ger­ne Äpfel mit der Laser-Beschrif­tung ein. „Die Leu­te wol­len heu­te kei­ne Kugel­schrei­ber und Plas­tik­ar­ti­kel mehr und sind von unse­rer ori­gi­nel­len und gleich­zei­tig gesun­den Wer­be­form ange­tan“, so Straß­eg­gers Erfah­rung. „Die Kun­den ver­bin­den mit so einer Wer­bung auch ein geschei­tes Pro­dukt.“ Vor allem rot- und gelb­scha­li­ge Sor­ten wie Gala, Idared, Fuji, Jona­gold oder Gol­den Deli­cious eig­nen sich bes­tens als ess­ba­re Wer­be­bot­schaf­ter. Ver­si­che­run­gen, Well­ness­ho­tels, Lebens­mit­tel­un­ter­neh­men und vie­le wei­te­re nam­haf­te hei­mi­sche Fir­men zäh­len mitt­ler­wei­le zu ihren Kun­den.

„Durch die Pandemie hatten wir im Jahr 2021 eine hundertprozentige Stornoquote bei den beschrifteten Äpfeln. 2022 lief das Geschäft erst ab April wieder langsam an.“ Gabi Straßegger

„Ein Höhe­punkt für uns war, als das stei­ri­sche For­schungs­un­ter­neh­men AVL unse­re Äpfel für eine chi­ne­si­sche Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on mit deren Schrift­zei­chen ver­se­hen ließ“, erin­nert sich Straß­eg­ger. Auch die Asfi­nag habe schon in aus­ge­wähl­ten Rast­stät­ten mit einem Slo­gan gela­ser­te Äpfel ver­teilt. Mitt­ler­wei­le ist auch Toch­ter Sig­rid bereits voll in das Betriebs­ge­sche­hen invol­viert und bedient die zwei haus­ei­ge­nen Laser­ge­rä­te. „Wenn alles rich­tig ein­ge­stellt ist, benö­ti­ge ich etwa zehn Sekun­den für das Lasern eines Apfels.“ Vor Ostern pro­ji­zier­te sie heu­er zudem auf gefärb­ten Eiern Fir­men­grü­ße und Logos. Über­stan­den hat Fami­lie Straß­eg­ger auch die coro­nabe­ding­te Pau­se. „Durch die Pan­de­mie hat­ten wir im Jahr 2021 eine hun­dert­pro­zen­ti­ge Stor­no­quo­te bei den beschrif­te­ten Äpfeln. 2022 lief das Geschäft erst ab April wie­der lang­sam an“, erzählt Straß­eg­ger. „Da war es für uns ganz wich­tig, dass wir an drei Tagen in der Woche auf stei­ri­schen Bau­ern­märk­ten unser Obst, Säf­te und Eier ver­kauf­ten. So haben wir die­se schwe­re Zeit eini­ger­ma­ßen unbe­scha­det über­stan­den.“

Die Äpfel in Herz-Form

Dank ihres Inno­va­ti­ons­geis­tes hat Gabi Straß­eg­ger auch ein wei­te­res Pro­dukt geschaf­fen, näm­lich die Äpfel in Herz-Form. „Unser Herz-Apfel ist ein ganz beson­de­res Give-away, mit dem man über­all in bes­ter Erin­ne­rung bleibt. Durch eine Form, mit wel­cher unse­re Äpfel in der Wachs­tums­pha­se ab Mit­te Juni umhüllt wer­den, wach­sen sie bis Anfang Sep­tem­ber zu einer Herz-Form her­an und kön­nen dann geern­tet wer­den“, infor­miert die Bäue­rin.


Auch Oran­gen wür­den sich dafür gut eig­nen. Gan­ze drei Jah­re waren not­wen­dig, um die­se Geschenk­idee in die Pra­xis umzu­set­zen. 2019 gelang der erfolg­rei­che Test mit dem Pro­to­typ der paten­tier­ten Herz-For­men. „Wir sind näm­lich drauf­ge­kom­men, dass der Apfel beim Wachs­tum einen Druck von sechs Bar ent­wi­ckelt. In der ers­ten Ent­wick­lungs­pha­se hat es dadurch alle Plas­ti­kum­hül­lun­gen zer­ris­sen.“ Wich­tig sei laut Gabi Straß­eg­ger auch, „dass halb­tags Schat­ten auf die Herz-Form fällt, denn so ver­mei­det man Son­nen­brand“. Im Jahr 2020 betrug die ers­te Ern­te rund 5.000 Herz-Äpfel. Die Herz-Form kann man bei Fami­lie Straß­eg­ger übri­gens käuf­lich erwer­ben. Das robus­te Mate­ri­al hält bei sach­ge­mä­ßer Hand­ha­bung bis zu 15 Jah­re.

Obst­bäue­rin Gabi Stras­seg­ger und Toch­ter Sig­rid.

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Fotos: www.aepfelinform.at

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