Der Markt für landwirtschaftliche Roboter ist inzwischen milliardenschwer und soll in den kommenden Jahren weiter rasant wachsen.
Der globale Agrarsektor muss sich einer Vielzahl an Herausforderungen stellen: von Klimawandel und wachsender Nachfrage nach Nahrungsmitteln bis hin zu fehlenden Arbeitskräften und steigenden Umweltschutzauflagen. Autonom agierende Präzisionsgeräte können diesbezüglich eine optimale Unterstützung für Landwirte sein. Die Technologie hat sich rasant weiterentwickelt, immer mehr praxistaugliche Lösungen stehen zur Verfügung. Das hat die Nachfrage nach Feldrobotern beflügelt.
2020 wurde mit ihnen ein Umsatz von 1,1 Mrd. US-Dollar (1,1 Mrd. Euro) erzielt, bis 2030 wird er auf 11 Mrd. US-Dollar (10,5 Mrd. Euro) steigen, sich also verzehnfachen – jedenfalls wenn es nach Prognosen des Daten- und Analyseunternehmens GlobalData geht. Damit haben diese Spezialgeräte einen kleinen, aber doch relevanten Anteil am gesamten Robotikmarkt. Letzterer wurde für 2020 mit 45,8 Mrd. US-Dollar (43,8 Mrd. Euro) angegeben, soll voraussichtlich zwischen 2020 und 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 29 % wachsen und wird 2030 immerhin 568 Mrd. US-Dollar (543 Mrd. Euro) schwer sein.
GlobalData-Bericht
Der jüngste GlobalData-Bericht mit dem Titel „Robotics in Agriculture“ zeigt auch, dass roboterbezogene Positionen im Agrarsektor an Bedeutung gewinnen. So sollen offene Stellen im Bereich Robotik zwischen September 2019 und September 2022 um 80 % gestiegen sein. „Roboter können Feldfrüchte ernten, Früchte pflücken, Unkraut jäten, Vieh melken, Düngemittel ausbringen und den landwirtschaftlichen Betrieb überwachen. Die Robotik wird entscheidend dazu beitragen, den Arbeitskräftemangel zu lindern, den Druck auf die natürlichen Ressourcen zu verringern und die weltweite Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten zu decken, während sie gleichzeitig dem Sektor hilft, sich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen“, erklärt Rachel Foster Jones, Analystin bei GlobalData.
Vergleicht man die Prognosen von GlobalData mit anderen namhaften Unternehmen aus der Branche, wird klar, dass diese nicht zu hoch greifen. So wird der globale Markt für Landwirtschaftsroboter nach Schätzungen von Research and Markets von 7,57 Mrd. US-Dollar (7,23 Mrd. Euro) im Jahr 2021 auf voraussichtlich 35,93 Mrd. US-Dollar (34,32 Mrd. Euro) im Jahr 2030 zunehmen. Emergen Research bezifferte den Markt für Agrarrobotik im Jahr 2021 mit 4,81 Mrd. US-Dollar (4,59 Mrd. Euro), 2030 soll er dann bei 16,62 Mrd. US-Dollar (15,88 Mrd. Euro) liegen.
Das Melkrobotersegment hätte dabei 2021 den größten Umsatzanteil aufgrund von Vorteilen wie Kosteneffizienz, höherer Flexibilität und häufigerer Melkzeit im Vergleich zu herkömmlichen Melkverfahren gehabt. Der Trend zu automatischen Melksystemen war auch in Österreich in den letzten Jahren deutlich zu spüren. Laut Fleckvieh Austria stieg die Anzahl der hierzulande auf den Kontrollbetrieben installierten Systeme im Jahr 2020 erstmals über 1.000.
Zivile Drohnennutzung im Vormarsch
Laut dem Bericht von GlobalData wird der kommerzielle Drohnenmarkt den militärischen überholen und in den nächsten Jahren bezogen auf den Umsatz das bedeutendste Segment werden. Landwirtschaftliche Drohnen sollen dabei ein wichtiger Treiber sein. „Die chinesische Drohnenindustrie ist die größte der Welt, und das Land ist führend bei Innovationen im Bereich landwirtschaftliche Drohnen, wobei die chinesischen Unternehmen DJI und XAG den Weg ebnen. Diese Drohnen übernehmen Bildgebungs- und Vermessungsaufgaben, während das Besprühen von Pflanzen und die Geländeüberwachung zu wichtigen Wachstumsbereichen werden“, so Rachel Foster Jones, Analystin bei GlobalData.
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