Der teuerste Stamm der Heiligenkreuzer Laubholzsubmission 2023 war eine Eiche.

Stolze 12.000 Euro für einen Baumstamm

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Bei der mitt­ler­wei­le 21. Wert­holz­sub­mis­si­on in Hei­li­gen­kreuz des NÖ Wald­ver­ban­des und der LK Nie­der­ös­ter­reich im Jän­ner wur­de die bis­he­ri­ge Erfolgs­ge­schich­te mit einem rekord­ver­däch­ti­gen Durch­schnitts­preis von 650,51 Euro pro Fest­me­ter wei­ter­ge­schrie­ben. Viel­leicht ein Anreiz für man­che Laub­holz­be­sit­zer, selbst ein­mal dar­an teil­zu­neh­men?

Mehr als 12.000 Euro – die­sen Preis erziel­te der teu­ers­te Baum­stamm bei der dies­jäh­ri­gen Wert­holz­sub­mis­si­on. Zuge­ge­ben, so viel ist nicht mit jedem x‑beliebigen Stamm zu ver­die­nen, aber gera­de für beson­ders hoch­wer­ti­ge Stäm­me birgt der Absatz über das inno­va­ti­ve Ver­stei­ge­rungs­for­mat gro­ßes Poten­zi­al. Dass sich eine Teil­nah­me lohnt, zei­gen die Prei­se auch in den Jah­ren davor. Gera­de bei wert­vol­lem Laub­holz ist es ent­schei­dend, Käu­fer zu fin­den, die die­ses Holz spä­ter dem opti­ma­len Ver­wen­dungs­zweck zufüh­ren und daher bereit sind, einen ent­spre­chend hohen Kauf­preis zu zah­len. Die Laub­holz­sub­mis­si­on ist somit das per­fek­te Bin­de­glied zwi­schen die­sen bei­den Inter­es­sen.

Wie läuft eigentlich eine Wertholzsubmission ab?

Die ange­lie­fer­ten Stäm­me wer­den unter der Bil­dung von Losen (Ein­zel­stäm­me oder Sam­mel­men­gen) zur Ansicht zen­tral gela­gert. Die­se kön­nen von den Kauf­in­ter­es­sen­ten besich­tigt wer­den, bevor sie ein ent­spre­chen­des Ange­bot für jedes Los abge­ben kön­nen. Am Sub­mis­si­ons­tag wer­den alle schrift­li­chen Ange­bo­te unter Auf­sicht ver­le­sen und gelis­tet. Das jeweils höchs­te Ange­bot je Los erhält den Zuschlag. Wie die Erfah­rung zeigt, erzielt der Wald­be­sit­zer gegen­über einem nor­ma­len Holz­ver­kauf im Durch­schnitt einen dop­pelt so hohen Erlös.

Ver­stei­ge­rungs­form als Ein­zel- oder Sam­mel­los beschlie­ßen Exper­ten.

So wur­den im Jän­ner in Hei­li­gen­kreuz für 1.616 Fest­me­ter Wert­holz, das sind 1.843 wert­vol­le Stäm­me von 177 Wald­bau­ern und Forst­be­trie­ben, ent­spre­chend den sub­jek­ti­ven Wert­vor­stel­lun­gen der Holz­ein­käu­fer ent­spre­chen­de Ange­bo­te abge­ge­ben. 283 Stäm­me erziel­ten einen Fest­me­ter­preis über 1.000 Euro, drei davon sogar einen über 2.000 Euro und zwei davon über 3.000 Euro. Das Höchst­ge­bot gab es für eine Eiche der Bun­des­fors­te aus dem Forst­re­vier Weidlingbach/Revierteil Leber­eck im Wie­ner­wald mit 3.392 Euro pro Fest­me­ter. Die­ser 7,5 Meter lan­ge Eichen­stamm ist etwa 140 Jah­re alt und hat einen Durch­mes­ser von 71 Zen­ti­me­ter ohne Rin­de. Für die ins­ge­samt 2,92 Fest­me­ter ergab das stol­ze 12.089 Euro inklu­si­ve Mehr­wert­steu­er.

Wie kann man teilnehmen?

Inter­es­sen­ten müs­sen sich beim ört­li­chen Forst­be­ra­ter der Bezirks­bau­ern­kam­mer oder in der Forst­ab­tei­lung der Land­wirt­schafts­kam­mer mel­den. Laut dem LK-Forst­ex­per­ten Lud­wig Köck sei­en momen­tan Stiel- und Trau­ben­ei­che sowie Schwarz- und Wal­nuss beson­ders gefragt. Die Kam­mer­fach­leu­te besich­ti­gen und bera­ten auch bei Unklar­hei­ten. Geschlä­gert wird das Wert­holz dann nach dem Laub­fall von Ende Okto­ber bis Mit­te Dezem­ber.

Der Trans­port des Hol­zes zum Sub­mis­si­ons­platz wird gegen einen Unkos­ten­bei­trag eben­falls von den Bera­tern orga­ni­siert. Auch eine Selbst­an­lie­fe­rung ist mög­lich. Der Ver­käu­fer kann zudem ein Min­destan­bot fest­le­gen, ab dem der Ver­kauf erst getä­tigt wer­den darf.

Anforderungen an die Hölzer

Zuge­las­sen zur Ver­stei­ge­rung sind aus­schließ­lich Trau­ben- und Stiel­ei­che, Esche, Spitz‑, Berg- und Feld­ahorn, Spei­er­ling, Kir­sche, Els­bee­re, Schwarz- und Wal­nuss sowie Bir­ne. Das Holz muss aus Öster­reich stam­men und PEFC-zer­ti­fi­ziert sein. Nicht zuge­las­sen sind Nadel­höl­zer, Rot­bu­che, Weiß­bu­che, Bir­ke, Edel­kas­ta­nie, Lin­de, Zer­rei­che, Schwarz­erle, Wei­de, Pap­pel, Pla­ta­ne, Mehl­bee­re, Zwetsch­ke und Apfel. Ange­nom­men wer­den mög­lichst gera­de, ast­rei­ne Stäm­me ab 40 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser ohne Rin­de. Auf die Anlie­fe­rung schlech­te­rer Qua­li­tä­ten (B, C) und klei­ne­re Durch­mes­ser soll­te ver­zich­tet wer­den.

1.843 Stäm­me stan­den zum Ver­kauf.

Säge­r­und­holz muss auf Bloch­län­gen aus­ge­formt sein (maxi­ma­le Län­ge 6 m und Über­maß). Fur­nier­holz kann von 2,5 Meter auf­wärts aus­ge­formt wer­den. Gene­rell ist ein Über­maß von min­des­tens 15 Zen­ti­me­tern ein­zu­hal­ten. Bei beson­ders grob­por­ki­gem Holz wird pro 10 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser ein Rin­den­ab­zug von 1 Zen­ti­me­ter ange­setzt. Die end­gül­ti­ge Los­zu­sam­men­stel­lung (Ein­zel­los oder Sam­mel­los) erfolgt durch Exper­ten am Sub­mis­si­ons­platz.

Fotos: Georg Pomassl (2), Eva Riegler/ProHektar

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